Ein Blog von Erwin Zhou
Egal ob Videospielkonsole, Computerteile, Unterhaltungselektronik oder sogar Autos, die globale Chipkrise betrifft einen Großteil der Industrie und sorgt für Knappheit von Waren und das Stillstehen von Fließbändern.
Die Digitalisierung schreitet voran und viele unserer alltäglichen Begleiter wie Smartphones, Laptops, Tablets sogar Autos sind mit Chips ausgestattet. Die steigende Anzahl an digitalen Geräten sorgt logischerweise für einen steigenden Bedarf für Computerchips. Als Konsument dürften einem die langen Lieferzeiten oder die Tatsache, dass viele elektronische Geräte nicht auf Lager sind, aufgefallen sein. Besonders schlimm sieht die Situation bei Grafikkarten, Spielekonsolen und Autos aus. E-Learning und Home-Office ließen die Nachfrage bei Tablets, Laptops und Webcams besonders steigen.
Die Gründe und Ursachen
Die Gründe dafür sind verschieden, doch folgende lassen sich auszählen.
- Die Coronapandemie zwang viele Länder in eine Quarantäne, wodurch die Fabriken der Chiphersteller den Betrieb einstellen mussten.
- Der Handelskrieg zwischen den USA und China: Die USA haben es dem chinesischem Chiphersteller SMIC das Handeln mit amerikanischen Firmen erschwert. Dies zwang viele Firmen zum Wechsel zu taiwanesischen oder koreanischen Firmen, welche schon überlastet sind.
- Taiwans Chipproduktion litt an einer schweren Dürre und Wasser ist ein wichtiger Bestandteil in der Produktion, was die Herstellung einschränkt.
- Eine japanische Fabrik, welche 30% der Autochips herstellt, fing Feuer und braucht mindestens 100 Tage, um wieder auf die Beine zu kommen.
- Ein Schneesturm in Texas sorgte in der amerikanischen Chipproduktion zu Problemen.
Chipfabrik in der EU
In der EU wird die Abhängigkeit zu den USA und Asien kritisiert und man denkt über eine eigene Produktion nach. Auch wenn in der EU eine Chipfabrik aus dem Boden gestampft wird, würde es immer noch eine lange Zeit dauern, bis diese voll ausgelastet ist.
Der Wechsel zu Elektroautos und die immer steigende Anzahl an Elektrogeräten lassen den Bedarf nach Chips in die Höhe schießen. Ein Ende ist noch nicht in Sicht und selbst große Hersteller wie Intel nehmen an, dass diese Krise noch bis 2023 anhalten wird.
Quellen:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/intel-chipmangel-talsohle-konsolidierung-101.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/chipmangel-101.html
https://en.wikipedia.org/wiki/2020–2021_global_chip_shortage
https://www.bbc.com/news/business-58230388