Ein Bog von: Oliver Rinner
Schweizer Wissenschaftler*innen haben einen vielversprechenden Ansatz entwickelt, um die Gehfähigkeit bei Menschen mit inkompletter Querschnittlähmung zu verbessern. Mithilfe tiefer Hirnstimulation konnten sie bei ersten Tests signifikante Fortschritte erzielen. Dennoch steht das Verfahren erst am Anfang seiner klinischen Erprobung.
Fortschritt durch gezielte Stimulation
Bei einer inkompletten Querschnittlähmung sind die Nervenbahnen zwischen Gehirn und Rückenmark nur teilweise geschädigt. Die daraus resultierenden Lähmungen und Funktionseinschränkungen können sich zwar durch neuronale Anpassungen verbessern, doch bisher war unklar, welche Gehirnregionen dabei eine Schlüsselrolle spielen. Ein Team um Jocelyne Bloch und Grégoire Courtine (EPFL-Lausanne) identifizierte nun die Nervenzellen im lateralen Hypothalamus als wichtigen Bereich für die Regeneration. Durch die Stimulation dieser Region konnten Mäuse und Ratten nach Rückenmarksverletzungen besser laufen.
Erste Tests an Menschen
In einer Pilotstudie wurden Elektroden in den lateralen Hypothalamus von zwei Patienten implantiert, die ihre Funktion mit einem Signalgeber aktivieren konnten. In Kombination mit dreimonatiger Rehabilitation konnten sie ihre Gehstrecke in einem Sechs-Minuten-Test deutlich verlängern – bei einem Patienten von 20 auf 30 Meter und beim anderen von 40 auf 80 Meter. Nebenwirkungen traten nicht auf.
Herausforderungen und offene Fragen
Während die bisherigen Ergebnisse vielversprechend sind, reicht die geringe Anzahl an Studienteilnehmenden noch nicht aus, um den Nutzen oder mögliche Risiken abschließend zu bewerten. Expert*innen warnen, dass der invasive Eingriff gut abgewogen werden muss und langfristige Effekte noch unklar sind.
Quellen
Quelle 1: Der Standard (02.11.2024)
Quelle 2: ChatGGP für die Korrektur und die Erklärung der Begriffe (02.11.2024)