Cyberwelt des Russland-Ukraine-Konfliktes

Ein Blog von Jakob Kinne

 


 

In unserer modernen Welt bekommt die Begrifflichkeit des „Cyberspaces“ immer mehr an Bedeutung. Auch in der Kriegsführung nimmt sie ihren Einfluss. Doch das was als sogenannter „Cyberkrieg“ bekannt ist, kann in die Irre führen. Das liegt daran, dass ein echter „Krieg“ innerhalb dieser Welt, so eigentlich nicht stattfinden kann. Man spricht hier von dem Trilemma der Eigenschaften eines Cyberangriffs: gezielt, wirkungsmächtig und schnell. Wenn ein Angriff einer dieser Eigenschaften besonders entspricht, dann werden die anderen zwei vernachlässigt. Doch trotz dieser Umstände, dient Kampfgeschehen innerhalb des Cyberspaces, als Unterstützung und zur Beeinflussung von Konflikten.

 

Grundsätzlich lassen sich diese Art von Angriffen in folgende Strategien einteilen:

  • Cyberspionage
  • Cybersabotage
  • PsyOps („Psychological Operations“)

 

Angriffe in der Vergangenheit

Die Vorgänge solcher Angriff gegen die Ukraine, gab es aber auch schon vor der Eskalation. Zum Beispiel im Jahr 2016. Die Schadsoftware namens „Agent-X“ wurde damals auf den Smartphones ukrainischer Artilleristen gefunden. Sie war, in der Gunst Russlands, dafür zuständig Geodaten der Stellungen weiterzuleiten. Auch im darauffolgenden Jahr, blieb die Ukraine nicht unversehrt. „NotPetya“ ist ein guter fall der Cybersabotage. Durch die Aktualisierung einer Buchhaltungssoftware wurde sie auf einer großen Anzahl ukrainischer Geräte installiert. Bei diesem Cyberangriff handelt es sich um einen so genannten „Wiper“, also ein Programm, das in der Lage ist, Festplatten zu löschen.

 

Lage im aktuellen Konflikt

Schon seit dem Start des Krieges versuchen Cybergruppen hartnäckig, die Zensurbehörde Russlands zu beeinträchtigen. Zum Beispiel lösen sie immer wieder Störungen aus, bringen Bewegtbilder (aus der Ukraine) in Umlauf und versuchen die Bürger so gut wie möglich mit Informationen zu füttern. Auch Angriffe seitens dieser hat es schon gegeben. Berichten zufolge, ist es gelungen die Live-TV-Kanäle von „Russia 24“, „Channel One“ und „Moscow 24“ zu hacken. Diese Cyberattacken hatten alle das gemeinsame Ziel die Bevölkerung Russlands, auf den Krieg innerhalb der Ukraine aufmerksam zu machen. Des Weiteren betonen angehörige des lose organisierten Hackerkollektivs „Anonymous“, dass aufgrund ihrer Eingriffe keine negativen Folgen für die russische Bevölkerung entstehen. Angriffe seitens Anonymous auf kritische Infrastrukturen sind nicht geplant.

 

„Es gehe darum, Putin durch die Aktionen ‚einen Schluck seiner eigenen bitteren Medizin‘ einzuflößen.“ [2 – Störung und Bewegtbilder]

 

Quellen

Krieg in der Ukraine – Cyberangriffe aus dem Kreml | deutschlandfunk.de (23.04.2022)

Hacker gegen Russland: Den Krieg in der Ukraine erschweren (faz.net) (23.04.2022)

Ukraine-Krieg: Welche Rolle spielen Cyberattacken? | Europa | DW | 01.03.2022 (23.04.2022)

Bild zu: Hacker gegen Russland: Den Krieg in der Ukraine erschweren – Bild 1 von 1 – FAZ (26.04.2022)

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