KI im Kampf gegen COVID-19

Ein Gastbeitrag

KI und ihre Einsatzgebiete
Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (kurz „KI“, auch als „maschinelles Lernen“
bezeichnet) wird bereits versucht, verschiedenste Bereiche des Lebens technisch
zu revolutionieren. Auch im Gesundheitswesen hat der Einsatz von KI mittlerweile
Einzug gefunden.
Wie das Unternehmen Phillips berichtet, kann diese beispielsweise mit
effizienterem Verwalten von großen Datenmengen und einem gezielteren Einsetzen
der vorhandenen Ressourcen dazu beitragen, dass Leistung und Produktivität einer
Einrichtung gesteigert werden. Neben dieser und vielen weiteren Aufgaben, ist KI
auch Teil im Kampf gegen COVID-19, einer Krankheit, die seit Beginn des Jahres
2020 global Auswirkungen zeigt und einen (technischen bzw. wirtschaftlichen)
Stillstand ausgelöst hat, wie wir ihn seit Langem nicht mehr gesehen haben.

„BlueDot“: den Behörden voraus
Bereits am 31. Dezember 2019, genau neun Tage bevor die
Weltgesundheitsorganisation das Coronavirus erstmals „publik“ machte, berichtete
die KI-basierte Plattform BlueDot von einer Reihe „ungewöhnlicher
Lungenentzündungen“ im chinesischen Wuhan.
Wie konnte es also kommen, dass eine von einem Arzt und Epidemiologen
gegründete Plattform, der wohl größten gesundheitlichen Organisation der Welt
voraus war?
Genau da kommt künstliche Intelligenz ins Spiel. Aus hunderttausenden von
Quellen (z.B. Medienberichten, Informationen des Gesundheitswesens oder auch
demographische Daten) konnten verschiedenste Daten so verarbeitet und
miteinander verknüpft werden, dass BlueDot die Krankheit COVID-19 bereits
erkannte, als der Rest der Welt noch nichts dergleichen auch nur ahnte. Anhand
von Flugticket-Daten sagte BlueDot auch (korrekt) vorher, in welche Regionen das
Virus durch infizierte Reisende eingeschleppt werden würde.

Doch wie genau kann KI während dieser Krise helfen?
Beginnend bei der Impfstoff- und Medikamentenforschung, über die Fragen, wo und
in welchem Abstand zueinander sich Menschen bewegen, bis hin zur Auswertung von
Röntgenaufnahmen der Lunge. Maschinelles Lernen kann die jeweiligen Fachkräfte
bei all diesen Aufgaben maßgeblich unterstützen.

Da zur Zeit der Pandemie riesige Datenmengen gesammelt werden, kann sich KI bei
der Auswertung dieser eine seiner größten Stärken zu Nutze machen: dem Auswerten
und logischen Betrachten von Massen an Informationen.
So schafft es KI beispielsweise, in einer großen Menge bisheriger Impfstoffe und
Krankheitserreger Zusammenhänge zu erkennen, die einem Menschen vermutlich nicht
oder erst nach langem Studieren der Daten auffallen würden. Daraus entstehen
dann in weiterer Betrachtung Vorschläge über möglicherweise wirksame Impfstoffe
gegen das neuartige Virus.

Erkennen von erkrankten Patienten
Ein weiterer Anwendungsfall ist auch das Erkennen der Krankheit auf Bildern,
genauer gesagt Röntgenaufnahmen. Bisher wurden Diagnosen ausschließlich von
ausgebildeten Fachärzten getroffen (wozu viele solcher Experten notwendig
waren). Eine KI kann nun helfen, indem sie lernt, diese Bilder auf die
wichtigsten Merkmale zu analysieren und sozusagen die Aufgabe eines Arztes zu
übernehmen. Ziel ist es, abklären zu lassen, ob COVID-19 vorliegt, bzw. wie
schwer die Infektion ist. Gerade bei akuten Infektionen kann KI also in weiterer
Folge helfen, Leben zu retten. In China konnte künstliche Intelligenz bereits
bei der Überprüfung von 30.000 Fällen eingesetzt werden.

Worauf können wir in Zukunft gespannt sein?
Möglicherweise können wir COVID-19 als eine Art „ultimativen Test“ für KI im
Gesundheitswesen ansehen. Gerade wenn die extreme Unterstützung durch künstliche
Intelligenz öffentlich mehr beworben werden würde, könnte man die öffentliche
Meinung von KI sicherlich positiv beeinflussen. Beachtet werden sollte dennoch,
dass bei der Verwendung solch riesiger Datenmengen auch die Sicherheit dieser
Daten sichergestellt werden muss.

Quellen:
* https://www.boell.de/de/2020/08/21/ki-innovation-im-kampf-gegen-covid-19-als-wegbereiter-fuer-massnahmen-gegen-den
* https://www.apotheken-umschau.de/Coronavirus/KI-im-Kampf-gegen-die-Pandemie-561079.html
* https://imbstudent.donau-uni.ac.at/everydai/mit-kunstlicher-intelligenz-gegen-corona/

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