Smart Contracts

Ein Blog von Alexander Sarka



Smart Contracts ermöglichen es, vertragliche Regelung nicht auf Papier in Juristendeutsch, sondern in Codeform festzuhalten. Dieser digitale Vertrag ist vereinfacht gesagt eine Abfolge von Wenn-Dann-Aussagen, welche sich gegebenenfalls selbstständig bewahrheiten und die besagte Vertragsklausel automatisch ausführen.

Vorteile:
Smart Contracts werden auf der Blockchain gespeichert. Aufgrund der streng chronologischen Kriterien, nach denen ein Block an die Blockchain angehängt wird, kann eine Manipulation des Vertrages so gut wie ausgeschlossen werden. Zusätzlich ist die Blockchain dezentral, sie befindet sich also auf vielen Rechnern, wodurch ein Verlust des Smart Contracts nahezu ausgeschlossen werden kann. Eine Dritte Instanz würde gänzlich nicht mehr benötigt werden, wodurch hohe Anwalts- oder Notarkosten wegfallen würden, da der Validierungsprozess somit über die Blockchain erfolgen würde. Smart Contracts sind deutlich Zeit- und Kosteneffizienter, da sie wie bereits erwähnt eigenständig prüfen können, ob gegebene Vertragsbedingungen erfüllt oder gebrochen worden sind. In Anbetracht der Tatsache, dass diese Verträge vereinfacht gesagt nur die Abfolge von Wenn-Dann-Aussagen sind, müssen diese besonders eindeutig und genau formuliert werden, wodurch etwaige Missverständnisse bereits frühzeitig erkannt und ausgebessert werden können.

Nachteile:
Kein Programm ist fehlerfrei und da Smart Contracts auch in gewisser Weise Programme sind, können sich auch hier Programmierfehler einschleichen, welche jedoch große Auswirkungen haben können. Bei konventionellen Verträgen würde es sich hierbei wohl um Formfehler handeln, Fehler, welche sich ausschließlich auf die Form und nicht den Inhalt beziehen, jedoch dennoch den Vertrag zunichtemachen würden. Smart Contracts müssen programmiert werden. Sollte der Auftraggeber über keine Programmierkenntnisse verfügen, hat der angestellte Entwickler ein leichtes Spiel eine Hintertür einzubauen und den Vertrag zu seinen Gunsten zu verändern. Selbstverständlich ist es für eine Laie auch nicht einfach Juristendeutsch zu entziffern, dennoch dürfte es noch komplizierter sein den Code des Vertrages zu interpretieren. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Rechtssicherheit bei der Verwendung von Smart Contracts, da keine Regelung existieren, Verträge in Codeform, statt in Textform abzuschließen. Um selbsterfüllende Verträge auf Dauer zu standardisieren, benötigt es eine gute Infrastruktur. In den kommenden Jahren muss also noch viel an dem Ausbau des Internets und der IT-Sicherheit gearbeitet werden.

Beispiel:
Die Plattform Kickstarter.com ist eine US-amerikanische Crowdfunding-Plattform, sie hilft dabei kreative Projekte zum Leben zu erwecken. Ein Kapitalsucher kann sein Projekt auf der Seite präsentieren und ein sogenanntes funding goal festlegen, bis wann ein bestimmter Betrag gesammelt werden muss, damit dass Projekt weitergeführt wird. Kickstarter dient hierbei als Vertrauensperson zwischen dem Kapitalsucher und den Geldgebern. Wurde beispielsweise nur 50% eines funding goals erreicht muss Kickstarter das Geld an die Geldgeber zurücküberweisen, da das Ziel nicht erreicht wurde. Durch Smart Contracts wäre es möglich die dritte Instanz Kickstarter durch eine Wenn-Dann-Bedingung zu ersetzen. Sollte also das Ziel erreicht werden, wird das Geld an den Kapitalsucher überwiesen, umgekehrt würde das Geld wieder an die Geldgeber überwiesen werden.

Entwicklung von Smart Contracts
Große Blockchains wie Ethereum oder Bitcoins bieten bereits die Realisierung solcher Verträge an. Smart Contracts können beispielsweise durch die im August 2014 von Gavin Wood ausgearbeitete objektorientierte, höhere Programmiersprache Solidity entwickelt werden. Anschließend können diese auf der Ethereum oder Tron Blockchain gespeichert werden.

Quellen:

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