Unsere Ozeane und deren Fischfangindustrie

Ein Schülerblog von David Pühler, Maximilian Burger und Lorena Oroz.


Einleitung
Der Fischfang hat sich in den letzten 50 Jahren stark verändert. Vielmehr ist es
heutzutage eine Fischfangindustrie, in der es sich hauptsächlich ums Geld dreht.
Die Fischkutter werden immer größer und somit auch die Menge der gefischten
Tiere. Dies führt in den meisten Teilen der Welt zu einer Überfischung und zu
immer mehr Beifang in den Netzen.

Allgemeines
Heutzutage wird der Fischfang in großen Maßen betrieben, um der großen Nachfrage auf der ganzen Welt gerecht zu werden. Dies wird etwa durch Fischfang mit großen Fischkuttern und riesigen Netzen auf den Ozeanen oder auf anderer Weise zb: durch Zucht in Aquakulturen oder eher seltener mit Angel- oder Köderfischerei.

Unsere Esskultur hat sich mit der Zeit auch angepasst. Durchschnittlich werden
weltweit pro Jahr und pro Kopf 20 Kilogramm Fisch gegessen, was fast doppelt so
viel wie vor 50 Jahren war. Nach Österreich werden 95% des Fischbedarfs
importiert, wovon der meiste Fisch aus Entwicklungsländern stammt. Österreich
ist jedoch nicht das einzige Land mit einem hohen prozentuellen Importanteil von
Fischen. Beispiele dafür wären beliebte Urlaubsländer des Mittelmeeres, die 85%
des Fisches, den sie konsumieren, importieren.

Ein weiteres Interessantes Thema ist die Überfischung, sowie der Beifang
ungewollter Tiere. Global sind 31% der Fischbestände überfischt und 58% bis an
die Grenze gefischt. Überfischung kann in Teilen zu Zerstörung der Nahrungskette
von Meeresbewohnern führen, die dann mit der Zeit selbst keine Nahrung zu sich
führen können und aussterben werden. Jährlich werden rund 1,9 Millionen Tonnen
Fisch, Delfine, Haie, Schildkröten usw. als unnützer Beifang zurück ins Wasser
geworfen, da Fangschiffe auf die Verarbeitung von meist nur einer oder wenigen
Fischarten spezialisiert sind.

Wale, Delfine und Haie werden immer seltener, weil sie als Beifang oder gezielt
sterben. Walfang wird vor allem von Asiatischen Schiffen durchgeführt, die die
Wale hauptsächlich für ihr Fleisch jagen und später verkaufen. Delfintreibjagden
werden auch heute noch vorwiegend bei den Küstengebieten in Japan betrieben.
Hier werden die Delfine in eine Bucht gejagt und der Ausweg wird ihnen
versperrt. Schließlich werden sie mit Messern und Haken umgebracht oder mit zu
Delfinarien genommen. Es gibt aber auch immer weniger Haie, pro Jahr sterben
etwa 100 Millionen Haie, da sie entweder als Beifang wieder zurück ins Meer
geworfen werden oder sie werden weiterverarbeitet und ihre Flossen Zb. Als
Suppeneinlage genutzt.

Folgen der Fischindustrie
Die Ozeane regulieren unser globales Klima. Sie produzieren Sauerstoff und
absorbieren Kohlendioxid. Darüber hinaus bedeuten sie die Lebensgrundlage für
Millionen von Menschen und Milliarden von Lebensmitteln. Die Fischindustrie
stellt unsere Ozeane jedoch vor enorme Herausforderungen. Und damit eine immer
größere Belastung für uns und unsere Erde. Die Anzahl der durch kommerziellen
Fischfang verursachten negativen Auswirkungen bleibt reich und es ist nicht
vorauszusehen, dass diese in naher Zukunft sinkt.

Verschmutzung
Eine der vielen Konsequenzen der Fischindustrie ist die Verschmutzung der Meere.
Nicht nur bilden sich sogenannte Müll-Teppiche, die aus Fischernetzen und
anderen derartigen Hilfsmittel für den Fischfang bestehen oder die Öl-Ausbrüche
von enormen Fischerschiffen, die somit das Ökosystem schwächen, sondern wir
leiden dessen Folge direkt durch den Konsum von Meerestieren. Fische nehmen
selbst Kunststoff und andere schädliche Stoffe auf wie z.B. Schwermetalle,
Dioxin, Polychlorierte Biphenyle (krebsanregend) und sogar flammhemmende
Chemikalien zu sich auf, die wir dann auf den Teller servieren und essen.

Misshandlung sowie Aussterben von Tierwesen und dessen Folge
Bekannterweise sind Meereslebewesen ein wichtiger Bestandteil unseres Daseins.
Sie sorgen für ein gesundes Ökosystem, regulieren das Klima, indem das
Aufwirbeln von Fischbewegungen Wärme absorbiert, nehmen Kohlenstoff auf, binden den an den Meeresgrund, beteiligen sich an den größten Sauerstoffproduzenten und vieles mehr. Trotz all diesen positiven Aspekten werden sie täglich ausgebeutet und getötet. Sei es kommerzieller Fischfang, Beifang, Schädlingsbekämpfung wegen Konkurrenz bei der Beute oder das eigene Vergnügen, um Shows zu verrichten. Trotz des schlechten Rufes in der Gesellschaft sind Haie ein wichtiges Element im Meeresleben. Haie halten die Balance in Fischschwärmen und halten sie gesund, aber nicht nur die sondern auch die Bewahrung der Korallen und den Lebensraum aller Meereswesen ist den Haien zu verdanken. Würden Haie kaum mehr auftreten oder gar aussterben würden diese nicht mehr erhalten werden können und Meere würden in ein Sumpf transformieren. Haie sind aber noch auf andere Weise Lebensnotwendig für so manch anderer Arten. Sie sind weit vorne in der Nahrungskette und starten sozusagen eine Kettenreaktion aus, indem sie nicht mehr vorhanden seien. Denn deren Verschwinden bedeutet, dass das nächste Tier in der Kette dessen Nahrungsquelle auffrisst bis sie verhungern. So zieht sich das durch die ganze Nahrungskette bis zu den kleinsten Organismen.

Die Fischzucht
Fischzucht hört sich am Anfang gar nicht so schlecht an, man nimmt nicht mehr
als man züchtet, allerdings trägt diese so manche Nachwirkungen mit sich. Zuerst
muss für eine Zucht ein Gebiet freigeräumt werden, falls keines verfügbar ist.
Folgen ist die Schädigung der Natur und des vorhandenen Ökosystems. Dazu werden oft Mangrovengebiete gerodet und diese können folglich zum Beispiel nicht mehr vor Tsunamis schützen. Die Fische leiden auch enorm, sie schwimmen in nicht
lebenswürdigen Räumen und das noch im eigenen Dreck. Auch Krankheiten und
Infektionen wie die Seelausinfektion verbreiten sich schneller und im größeren
Maße. Diese kranken oder verseuchten Fische können dann auch zu uns ins
Supermarktregal, und schließlich bis auf unseren Teller kommen.

Korruption in der Fischindustrie
Sogenannte Gütesiegel auf Fischprodukten, die eigentlich für einen
ordnungsgemäßen Fang stehen sollen, sind meist nicht vertrauenswürdig und werden einerseits durch Geld von Industrien gekauft die gar nicht das einhalten, was die Siegel versprechen.

Also hat dieses Qualitätszeichen mangelnde Vertrauenswürdigkeit und ist nur zur
Manipulation von Konsumenten hilfreich. Aber nicht nur wird den Käufer und
Käuferinnen geschadet, sondern auch z.B. den Regierungsbeobachtern, die für
vorschriftmäßige Methoden beim Fang achten sollen. Es gab Vorfälle, in denen
diese bedroht oder gar vom Schiff geworfen und getötet wurden, weil sie im Weg
der Produzenten standen. Auch Sklaverei von Männern und Frauen tritt regelmäßig
auf, weil man wegen des sinkenden Fischanteil im Meer billigere Weisen der
kommerziellen Fischerei benötigt. Diese werden jahrelang nicht humanitär
behandelt bis sie sterben oder es schaffen sich zu befreien. In Westafrika, wo
Fischfang am Limit betrieben wird, bekommen Küstenleute immer weniger vom Fisch ab und müssen auf lebensbedrohlichen Arten weit ins Meer hinausfahren, um
jegliche Beute zu ergattern. Und falls sie dies nicht tun, hungern sie und
müssen sich auf Landtiere verlassen, deren Buschfleisch und dessen Handels
wohlmöglicherweise zu Ebola-Ausbrüchen führen kann.

Lösungen
„Aber wie kann man eigentlich die Folgen der Fischindustrie stoppen und für eine
sichere Zukunft der nächsten Generationen sorgen?“

Einerseits kann man verschiedene Organisationen unterstützen, deren Ziele und
Taten für Verbesserungen der genannten Punkte sorgen, aber wissen ob so ein
Verband vertrauenswürdig ist und einen nicht für Eigennutzungen ausbeutet ist
sehr schwer.

Man könnte aber auch mehrere Menschen dazu bewegen pflanzenbasierte Nahrung zu sich zu nehmen, die Meeresprodukte weitausmöglich ersetzen. Allerdings stellt sich hier wieder die Frage wie viele Konsumenten sich mit dieser Ersetzung zufrieden stellen und tatsächlich einen Gedankenwandel durchführen wollen /können.

Die zwei lohnendsten Lösungen zur kommerziellen Fischindustrie sind die
sofortige Abwendung vom Verzerr von Fischen und die Erlaubnis das Ökosystem
regenerieren zu lassen. Weitere ausschlaggebenden Entlastungen an die Meereswelt sind noch unbekannt.

Fazit
Die Fischindustrie beeinflusst jeden Tag unser Leben, auch wenn wir dies meist
nicht wahrnehmen. Ab 2050 soll keine kommerzielle Fischerei mehr stattfinden,
weil zu wenige Fische in den Ozeanen Existenz finden werden, und noch
unerforschte Lebewesen werden dies zu spüren bekommen. Die merkantile Fischerei wird sich früher oder später für jeden bemerkbar machen. Fakt ist, dass unsere jetzigen Taten und deren Folgen die Zukunft unseres Lebens im guten oder
schlechten Sinne prägen.

Quellen:

  • https://www.bernerzeitung.ch/netflix-sorgt-mit-fischfang-doku-fuer-furore-271529631527
  • https://www.esquire.de/entertainment/streaming-tv/seaspiracy-netflix-dokumentation
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Fischerei#Die_bedeutendsten_Fischfangnationen
  • https://fischratgeber.wwf.at/hard-facts/
  • Film: Seaspiracy (Netflix Dokumentation)
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