Technischer Fortschritt

Ein Blog von Richard Krikler und Julian Singer.


 

Zum technischen Fortschritt zählt die Herstellung beziehungsweise die
Entwicklung neuer Produkte aber auch die Verbesserung der schon bestehenden
Produkte und der Herstellungsverfahren.

Im Laufe der Geschichte kam es immer wieder zu signifikanten technischen
Fortschritten, welche die Art des menschlichen Lebens beeinflussten. Es änderte
sich zum Beispiel der Lebensstandard für einen Großteil der Bevölkerung, aber
auch der Konjunkturverlauf der Wirtschaft wird durch den technischen Fortschritt
beeinflusst. Als Beispiel für den technischen Fortschritt kann man die
Eisenbahn, die Telegrafie, die Elektrifizierung, die Informations- und
Kommunikationstechnologie und viele weitere Errungenschaften nennen.

Dieser Trend des laufenden technischen Fortschritts wird wahrscheinlich auch in
Zukunft, vielleicht sogar in immer kürzer werdenden Zeitabständen, weitergehen.

Inwiefern dieser Fortschritt immer etwas Gutes oder Schlechtes ist, lässt sich
oft nicht klar beantworten, denn oft haben Fortschritte auch negative
Auswirkungen.

Ein Fluch oder ein Segen?
Das Fortschreiten der Technik ist unaufhaltsam. Sie nimmt nach und nach einen
immer größeren Teil unseres Alltages ein. Erfindungen wie die Eisenbahn, das
Auto oder das Telefon brauchten viele Jahre, um sich flächendeckend
durchzusetzen, während andere Erfindungen wie der Computer und das Internet,
dies schneller geschafft haben. Diese Entwicklung bringt positive und negative
Effekte mit sich. Auf der einen Seite ist es erschreckend schwer sich die
heutige Welt ohne moderne Technik vorzustellen. Andererseits muss man direkt an
die Vielzahl an Möglichkeiten denken, die man nicht hätte.

Der technische Fortschritt beschleunigt sich immer weiter. Unternehmen müssen
bei dem technischen Wettrüsten mithalten, welches non-stop neue und innovative
Produkte hervorbringt. Der Erfolg neuer Technologien hängt letztendlich aber von
den Menschen ab. Anfang des 20. Jahrhunderts war der Elektromotor die
meistverwendete Antriebsmöglichkeit, doch obwohl damals rein technisch mehr für
den Elektromotor sprach, setzte sich nach und nach der Verbrennungsmotor durch,
aufgrund der damaligen Interessensgruppen. Heute hat sich dieser Trend
verändert. Der sogenannte technosoziale Pfad spielt dabei die größte Rolle. Es
gilt also bei jedem Fortschritt die Vorund Nachteile für die Zukunft abzuwägen.

Ein weiteres Beispiel im Bereich Stromerzeugung zeigt, dass unsere (negativen)
Erfahrungen gegenüber den positiven technischen Eigenschaften stärker sind.
Obwohl Atomkraft bis heute die effizienteste Art ist, schnell große Mengen an
Energie zu gewinnen, verläuft der Trend immer weiter weg von Atomkraft und mehr
in Richtung von erneuerbaren Energiequellen.

Den Arbeitsmarkt betreffend, können neue Technologien radikale Folgen haben.
Fließbandarbeiter können durch Roboter ersetzt und Bankangestellte durch
Onlinebanking verdrängt werden. Doch werden Arbeiter wieder nötig, wenn es um
die Wartung, Programmierung und Entwicklung dieser Maschinen geht. Der
Arbeitsmarkt muss sich nicht verschlechtern, es findet nur eine Neuverteilung
der Jobs statt. Im Gesundheitswesen können die Folgen fast ausschließlich von
Vorteil sein, denn die Arbeit kann dadurch verbessert werden, aber Maschinen
könnten nie Ärzte oder Krankenpfleger ersetzen.

Ein großer Nachteil ist die steigende Umweltbelastung. Der weltweite
Stromverbrauch lag im Jahr 1980 knapp über 7 Terawattstunden. Bis 2005 hat er
sich mehr als verdoppelt, und bis 2017 mehr als verdreifacht. Der Verbrauch ist
also exponentiell steigend und es ist kein Ende abzusehen.

Ein wichtiger Vorteil sowohl für die meisten Berufe als auch im Privatleben ist
die stark verbesserte Kommunikation. Die Produktivität ist auch stark gestiegen,
was eine Reaktion vom Staat hervorrufen sollte, nämlich eine Senkung der
Wochenarbeitszeit. Dies würde bedeuten, dass die Menschen mehr Freizeit haben
und das könnte die Produktivität weiter steigern, anstatt zu riskieren, dass die
Produktivitätssteigerungen in Arbeitslosigkeit und sinkenden Löhnen enden.

Die Sorge, dass der technische Fortschritt überhandnimmt, lässt sich dadurch
besänftigen, dass am Ende die Menschen entscheiden welche Technologien für uns
von Vorteil sind und welche nicht. Die schnelle Veränderung in vielen Bereichen
kann manchen Menschen Angst machen, aber Veränderung muss nicht schlecht sein.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass der technische Fortschritt mehr Segen als
Fluch ist.

Technischer Fortschritt und der Zusammenhang zur Wirtschaft
Die Wirtschaft schwankt im Verlauf der Zeit auf und ab, diesen Konjunkturverlauf
zu prognostizieren ist schwierig. Es gibt verschiedene Erklärungsansätze die
ausschlaggebend für den Verlauf beziehungsweise die Entwicklung der Wirtschaft
sein können.

Ein Ansatz ist, dass die Entwicklung der Wirtschaft saisonal bedingt sei. Das
bedeutet, dass bestimmte Branchen, wie zum Beispiel der Tourismus, in einem
begrenzten Zeitraum wirtschaftlicher sind. Bei Konjunkturellen Schwankungen ist
der Zeitbereich dieser Schwankung, aber auch das Spektrum an Branchen welches
betroffen ist, um einiges größer.

Ein Konjunkturmodell (von Nikolai Kondratjew) besagt, dass durch technologische
Entwicklungen, also der technische Fortschritt, es zu Konjunkturzyklen von 40
bis 50 Jahren kommt. Bei einer so langen Dauer eines Zyklus kann von langen
Wellen gesprochen werden.

Anhand der Grafik im Schulbuch sind jene lange Wellen der Konjunktur und ihre
dazugehörigen signifikanten technischen Fortschritte erkennbar. Daraus lässt
sich auch ablesen, was die menschliche Zivilisation schon geleistet hat und
somit auch was wir vor 200 Jahren im Vergleich zu heute noch nicht hatten.

Der ständige Wettbewerb in der Wirtschaft hat zur Folge, dass immer nach
weiteren neuen Produkten beziehungsweise Errungenschaften gestrebt wird. Dazu
gehören auch Produktverbesserungen und Prozessoptimierungen. Daraus lässt sich
schließen, dass jeder Unternehmer seinen Teil zum wirtschaftlichen und
technischen Fortschritt beiträgt. Laut Joseph Schumpeter sind somit Innovationen
die Motoren der Wirtschaftsentwicklung.

Wenn sich das Wirtschaftswachstum durch ausgeschöpftem Produktions-potential
stark verringert, kann dieses zum Großteil nur durch technischen Fortschritt
wieder steigen. Daraus kann man schließen, dass es immer laufend technische
Innovationen braucht, um die Produktivität und die Kapazitäten in der Produktion
zu steigern und somit ein stetiges Wirtschaftswachstum zu ermöglichen.

Eine Produktion, in der für die Herstellung nur schon vorhandene Techniken
verwendet werden, kann nur für einen gewissen Zeitraum ihre Produktion erhöhen.
Danach ist kein weiteres direktes Wachstum mehr möglich, außer es gibt
technische Fortschritte.

Es gibt allerdings auch weitere Ansätze zur Erklärung der Konjunkturzyklen. Dazu
gehört die Überproduktion, zu geringe Nachfrage, externe Schocks, aber auch
geldpolitische Maßnahmen (z.B.: Kreditzinsen) und psychologische Einflüsse
(z.B.: Vertrauen in Regierung).

Quellen
* Technischer Fortschritt:
https://www.bwl-lexikon.de/wiki/technischer-fortschritt/ (04.01.2020)
* Technischer Fortschritt – Fluch oder Segen?
https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/243905/technischer-fortschritt-fluch-oder-segen
(09.01.2021)
* Technischer Fortschritt – für wen?
https://www.derstandard.at/story/2000044956439/technischer-fortschritt-fuer-wen
(09.01.2021)
* Stromverbrauch weltweit:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/239764/umfrage/weltweiter-stromverbrauch
(09.01.2021)
* Hotspots 3/4 HTL (Lehrplan 2015) – Geschichte/Politische
Bildung/VWL/Geografie: S. 91: Konjunkturverlauf und Konjunkturtheorien
* Technischer Fortschritt, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung (2.2 Wachstum,
Konjunkturzyklus und Technischer Fortschritt):
https://www.grin.com/document/56268 (05.01.2020)

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