Ein Schülerblog von Daniel Lovasz und Abd-Sattaar Matitu.
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Viele Menschen haben die Meinung, dass die vom Coronavirus verursachte,
derzeitige Ausgangssperre, das Verbot von Versammlungen und Veranstaltungen und
der Stillstand von Fabriken positive Auswirkungen für die Umwelt haben. Man kann
häufig Fotos von ‘plötzlich’ sauberen Gewässern und von Tieren, die sich ihren
Lebensraum zurückerobern, in den sozialen Medien entdecken. Dazu hört man
ständig Meldungen über rekordbrechend niedriger Luftverschmutzung in diesen
Tagen. Gibt es diese positiven Verbesserungen für Klima und Natur wirklich?
Tiere bemerken die außergewöhnliche Stille
Durch den massiven Rückgang der menschlichen Interaktionen haben die Wildtiere
“freie Bahn, um sich in den Städten zu bewegen”, sagt Forschungsdirektor, Romain
Julliard. Die Tiere registrieren die plötzliche Ruhe und reagieren darauf.
Wildtiere wie Füchse und Wildschweine, ändern ihr Verhalten sehr schnell, und
sei ein Gebiet ruhig genug für sie, gingen sie dort hin.
Die Effekte konnte man aber überall bemerken, nicht nur am Land. Das Wasser in
Venedigs Kanälen als Beispiel, wurde so klar, dass man Fische, Quallen und sogar
Delfine sehen kann – dank dem fehlenden Bootsverkehr und der ausbleibenden
Touristenmassen, die keine Sedimente mehr aufwirbeln. Außerdem sind durch den
eingeschränkten Handel weniger Schiffe auf den Meeren unterwegs, was weniger
ohrenbetäubenden Lärm für die Wasserbewohner mit sich bringt.
Weniger Autoverkehr kommt der Tierwelt auch direkt zugute, denn jährlich werden
unzählige Igel, Hasen, Vögel, Rehe, Wildschweine und viele andere Tiere von
fahrenden Autos getötet. Diese Tiere haben aktuell ruhigere Zeiten.
So wirkt sich die Corona-Krise auf unsere Umwelt aus
Während der Pandemie konnte man einen großen Rückgang der CO2-Emissionen
feststellen, stärker als während der Finanzkrise von 2008, der Ölkrise von 1979
oder sogar während des Zweiten Weltkriegs.
Eine Forschung zeigt, dass in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 8,8 % (=
1551 Millionen Tonnen) weniger Kohlendioxid ausgestoßen wurden als im gleichen
Zeitraum im Jahr 2019. Zum Höhepunkt der Pandemie ist dieser Wert kurzfristig um
17 % zurückgegangen.
Weltweit dürften heuer mehr als 47 Gigatonnen CO2-Äquivalente in der Atmosphäre
landen, schätzt die Boston Consulting Group in einer aktuellen Studie. Im
Vorjahr lag der Wert bei 53 Gigatonnen.
“Das klingt alles sehr positiv. Das heißt aber nicht, dass sich die gesamte
Umwelt auch schnell wieder erholt. Die veränderten Umwelteinwirkungen für ein
paar Wochen bedeuten nicht, dass Schadstoffe nicht mehr da sind. Die sind immer
noch in den Böden und Gewässern, die Treibhausgase sind immer noch in der Luft.
Nur die akute Luftverschmutzung, etwa durch Feinstaub und Stickstoffdioxid,
lässt nach“, stellt Dr. Schuler klar.
“In Bezug auf Emissionen gab es nach der Weltwirtschaftskrise 2008 einen kleinen
Knick in der CO2-Bilanz im Folgejahr. Doch bereits 2010 stiegen die Emissionen
auf das damalige Allzeit-Hoch von 9,1 Milliarden Tonnen. Das zeigt, dass die
Krise den weltweiten Trend der steigenden CO2-Emissionen und der damit
einhergehenden Erderwärmung überhaupt nicht aufgehalten hat. Den Effekt sieht
man auch in anderen Krisen.
Rückkehr zur Gewohnheit bereits im Juni 2020
Um auf diese Schlussfolgerung zu kommen, stützen sich die Forscher bei ihren
Schätzungen auf eine möglichst große Palette von Daten. Sie schauten sich
stündlich Datensätze der Stromversorgung in 31 Ländern an, sie beobachteten die
monatlichen Produktionsdaten für die Industrie in 62 Ländern sowie die
Brennstoffverbrauchsdaten für Gebäudeemissionen in 200+ Ländern.
Die Forscher ermittelten jedoch auch starke Rückfall-Effekte. Mit Ausnahme eines
anhaltenden Rückgangs der Emissionen aus dem Verkehrssektor erreichten die
meisten Volkswirtschaften im Juli 2020, sobald die Sperrmaßnahmen aufgehoben
wurden, wieder ihr gewohntes CO2-Niveau.
Doch auch wenn es auf dem historisch niedrigen Level verharren würde, würde es
sich nur sehr wenig auf die langfristige Co2-Konzentration in der Atmosphäre
auswirken.
Schlussfolgerung
> Die Effekte der Corona-Pandemie können von außen sehr positiv ausschauen, doch
wenn man ein bisschen mehr in die Sache eintaucht und ein paar Studien liest
oder einen Forscher fragt, kommt man darauf, dass die Menschheit nur einen sehr
kurzen Weg zurückgelegt hat, in Bezug auf Naturschutz.
> Die Erde braucht viel mehr als ein paar Monate ohne Verkehr oder Betriebe, doch
wir Alltagsmenschen fühlen uns so machtlos, wenn es um Umweltverschmutzung geht.
> Es ist ganz klar, dass für eine große Änderung der derzeitigen Situation die
ganze Menschheit zusammenarbeiten müsste. Wir hoffen, dass Menschen realisieren,
wie stark die Umweltsituation auf der Erde in so kurzer Zeit verbessert werden
konnte. Hoffentlich können wir einen wesentlichen Rückgang der Co2-Emissionen
auf internationaler Ebene bald realisieren..
Quellen:
* https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2020/03/kurzfristig-positiv-corona-effekte-auf-die-umwelt
* https://www.derstandard.at/story/2000117866972/fluch-oder-segen-wie-sich-corona-auf-das-klima-auswirkt
* https://www.global2000.at/news/coronavirus-und-die-umwelt
* https://www.mdr.de/brisant/natur-erobert-stillgelegte-staedte-zurueck-100.html
* https://www.rtl.de/cms/corona-und-klima-4507321.html