Ein Blog von Lukas Paukner
Nobelpreis-Sieger
Der diesjährige Physik-Nobelpreis geht an Anne L’Huillier von der Universität Lund, Pierre Agostini von der Ohio State University in Columbus und Ferenc Krausz von der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik für experimentelle Methoden für die Erzeugung von „Attosekunden-Lichtimpulsen“.
Anne L’Huillier
Auf dem Gebiet der Laser-Physik gilt sie als absolute Pionierin. Ihre Entdeckung machte sie schon Ende der 1980er-Jahre. Indem sie Infrarotlaserlicht durch ein Edelgas leitete konnte sie zeigen, dass Licht, fast so wie die einzelnen Klänge in der Musik, Obertöne erzeugen. Wenn Licht in sehr hohe Obertöne zerlegt wird kann aus sichtbaren Laserstrahlen unsichtbares Röntgenlicht gemacht werden. Zudem ist sie erst die fünfte Frau, die den Nobelpreis für Physik gewinnt.
Pierre Agostini
Ihm gelang es als erstes, eine Reihe von aufeinander folgenden Lichtimpulsen zu erzeugen, bei denen jeder einzelne Impuls nicht mehr als 250 Attosekunden dauerte. Sein entscheidendes Experiment veröffentlichte er 2001, nur kurz bevor er Professor an der Ohio-State University in den USA wurde, wo er heute noch lebt.
Ferenc Krausz
Fast gleichzeitig mit Agostini gelang es Ferenc Krausz extrem kurze, einzelne Lichtimpulse zu isolieren, wofür er sogar neben dem Nobelpreis einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde erhielt. Tatsächlich erhielt er die Nachricht, dass er zu den Gewinnern des diesjährigen Nobelpreises für Physik gehört, während er Vorbereitungen für den Tag der offenen Tür am Institut traf.
Was ist Attosekunden-Physik?
Attosekunden-Physik ist die Physik, die sich im Bereich der Attosekunden beschäftigt (Atto = 10-18). Eine Attosekunde ist ein Milliardstel einer Milliardstel-Sekunde.
Der Grund, warum man sich solch kleine Zeiten ansieht ist, dass sich Elektronen in dieser Zeit verändern und bewegen. Aus theoretischen Berechnungen wusste man dies bereits früher, aber lange Zeit schien es unmöglich, das auch zu beobachten. Doch durch Anne L’Huillier, Pierre Agostini und Ferenc Krausz ist es uns nun möglich, tatsächlich „Schnappschüsse“ der Elektronen zu machen und ihre Dynamik und ihr verhalten genauer zu untersuchen bzw. sogar zu beeinflussen.