Ein Blog von Naila Subasic
Es war ein klarer Sommertag in Tirrenia. Ich saß am Strand und hatte die Sonne im Gesicht. Irgendwann blickte ich in Richtung Horizont und da war sie. Eine kleine Insel, weit draußen im Meer. Ich fragte mich sofort: Welche Insel ist das? Kann man da hin?
Was ich herausfand, hat mich überrascht
Zurück in meiner Unterkunft, bekam ich die Antwort. Der Name der Insel: Gorgona.
Und nein – man kann nicht so einfach dort hin. Im Internet erfuhr ich dann mehr. Gorgona ist eine Gefängnisinsel und nicht irgendeine. Die letzte bestehende Gefängnisinsel in Europa.
Die Insel gehört zur Toskana, liegt etwa 37 Kilometer von Livorno und ist seit 1869 Teil des italienischen Strafvollzugs. Heute leben dort rund 85 Schwerverbrecher, die unter besonderen Bedingungen ihre Strafe verbüßen.
Ein Gefängnis, das wie ein Bauernhof funktioniert
Was mich besonders fasziniert hat, war die Art, wie dort Strafe vollzogen wird. In einer Doku von „WELT Doku“ habe ich gesehen, wie Häftlinge auf Gorgona Felder ernten, Kühe versorgen, Käse herstellen und Wein anbauen. Es wirkt auf den ersten Blick wie ein niedlicher Bauernhof mit mediterranem Flair – doch es ist eben ein Gefängnis.
Gemeinsam mit der Weindynastie Frescobaldi wird dort sogar ein eigener Rotwein produziert. Der wird in den nobelsten Restaurants serviert und leider habe ich den nicht wirklich irgendwo zum Kaufen erwischt. Die Häftlinge sind Teil dieses Projekt, übernehmen Verantwortung und lernen Berufe, die ihnen nach der Haft neue Perspektiven eröffnen sollen.
Ein Ort zwischen Strafe und Hoffnung
Natürlich wirft das Fragen auf: Ist so viel Freiheit für Straftäter gerechtfertigt? Verdienen Mörder eine zweite Chance? Aber je mehr ich mich mit Gorgona beschäftigte, desto klarer wurde mit, dass hier nicht „Urlaub im Gefängnis“ gemacht wird, sondern dass hier Menschen tatsächlich die Möglichkeit erhalten, sich zu verändern.
Die Rückfallquote von ehemaligen Gorgona-Insassen ist deutlich niedriger als im Durchschnitt. Viele finden später Arbeit, manche sogar in der Landwirtschaft – inspiriert von dem, was sie auf der Insel gelernt haben.
Was bleibt
Manchmal liegt hinter einem scheinbar idyllischen Anblick eine Geschichte, die tiefer geht als jede touristische Erzählung.
Gorgona ist so ein Ort. Ein Ort, der mein Interesse geweckt hat und Fragen aufgeworfen hat. Über Strafe. Über Menschlichkeit. Und darüber, was wir unter Gerechtigkeit eigentlich verstehen.
Quellen
Quelle 2: https://www.youtube.com/watch?v=_0vteNa1rN4
Quelle 3: https://www.infoelba.net/insel-elba/nationalpark-toskanisches-archipel/inseln-des-archipels/gorgona/
Quelle 4: ChatGGP – Überschrift Ideen und Rechtschreibung/Grammatik