Ein Blog von Sebastian Trostmann
Wie funktioniert ein Atomkraftwerk?
In einem Atomkraftwerk gibt es drei Hauptbestandteile: Das Reaktorgebäude, die Maschinenhalle und Kühltürme. Außerdem gibt es drei verschiedene Wasserkreisläufe. Der erste ist nur im Reaktorgebäude, der zweite verbindet Reaktorgebäude mit der Maschinenhalle und dann gibt es noch den Kühlkreislauf der verläuft durch den Kühlturm und durch die Maschinenhalle. Im Kernreaktor findet eine Kernspaltung statt. Dabei werden aus einem Atom zwei Bestandteile gemacht, dadurch wird Energie frei. Diese Energie erhitzt den ersten Wasserkreislauf, welcher dann in einem Wärmetauscher auf den zweiten Kreislauf trifft und diesen erhitzt. Da dort, nicht wie im ersten Kreislauf, normale Druckverhältnisse bestehen, fängt das Wasser zu verdampfen an. Der Wasserdampf breitet sich schnell aus und strömt dann durch eine Turbine, welche an einem Generator angeschlossen ist und Strom erzeugt. Der Kühlkreislauf ist dafür da um den zweiten Kreislauf abzukühlen, damit alles wieder von vorne beginnen kann.
Warum ist das gefährlich?
In dem Reaktor wird durch die Kernspaltung Radioaktivität freigesetzt, dadurch wird auch das Wasser das hindurch fließt (der primäre Kreislauf) radioaktiv. Dieses verstrahlte Wasser und die Strahlung sind zwar nur im Reaktorgebäude, welches gut geschützt sein sollte, doch wenn es zu einem Unfall kommt, wie zu einer Explosion oder anderen Beschädigungen an den Rohren usw., kann das verheerende Auswirkungen auf die Umwelt haben. Diese Strahlung ist nämlich wie bekannt nicht gesund für den Körper. Es können sich Mutationen bilden oder Zellen können absterben. Außerdem erhöht es das Risiko auf Krebs. Eine Auflistung der größten Atomkraftwerksunfälle zeigt, dass es nicht selten Unfälle gibt:
1957: Majak, Sowjetunion (heute Russland): Tankexplosion mit hochaktivem flüssigem Atommüll
1957: Windscale, Großbritannien: Gas-Graphit-Reaktor in Brand
1979: Three Mile Island, USA: teilweise Kernschmelze und Austritt von Radioaktivität
1986: Tschernobyl, Sowjetunion (heute Ukraine): Freisetzung von radioaktiver Materie durch Explosion und anschließendem Brand
1999: Tokaimura, Japan: Radioaktive Materie tritt bei Mischen von radioaktiven Substanzen aus
2006: Forsmark, Schweden: Kernschmelze – Notkühlsystem und Steuerung fielen aus
2008: Tricastin, Frankreich: 18 Kubikmeter mit Uran belasteter Flüssigkeit liefen aus AKW (Atomkraftwerk) aus
2011: Fukushima, Japan: AKW wird bei Tsunami schwer beschädigt, wodurch es zur Kernschmelze kam
Bei Tschernobyl in der Ukraine, war sogar Mitteleuropa von den Auswirkungen betroffen. Jedoch noch schlimmer war es in der Nähe des Kraftwerks. Dort ist die Anzahl der Krebskranken um 40% gestiegen und die Anzahl der Toten soll geschätzt bei 60.000 Menschen liegen. Auch in Fukushima kann man den Bereich um das Kraftwerk noch heutzutage nicht betreten.
Quelle: https://www.enu.at/daten-und-fakten-zur-atomkraft
Das Risiko besteht auch noch heute!
Viele würden sagen, dass derartige Katastrophen in der heutigen Zeit nicht mehr vorkommen, da die neueren Kraftwerke besser geschützt sind. Das stimmt jedoch nicht, auch um Österreich gibt es Kraftwerke, bei denen es immer wieder zu Problemen kommt, weil sie nicht gut geschützt sind. Die Anlage Dukovany zum Beispiel, nur 40 km von der österreichischen Grenze entfernt, hat keinen Schutz vor Einwirkungen von außen (Flugzeugabsturz oder anderes) und außerdem gibt es Sicherheits- und Serviceeinrichtungen nur für jeweils zwei Reaktoren gemeinsam, dass heißt bei Störfällen können sie nicht voneinander abgeschirmt werden. Genauso ist es bei fast allen Kraftwerken in der Nähe von Österreich. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Dukovany )
Warum werden sie dennoch betrieben?
Atomkraftwerke liefern den Großteil unseres Stromnetzes, ohne sie würden die anderen Kraftwerke zu wenig liefern und das Risiko auf Blackouts würde steigen. Deswegen können sie nicht abgebaut werden. Die einzige Möglichkeit wäre, anstatt neue zu bauen oder alte zu erweitern, die alten besser zu Schützen und andere Energiegewinnungsmittel zu erstellen.
Ein weiteres Problem der Atomkraft
Noch ein Problem stellt der Atommüll da. Bei dem Betreiben eines derartigen Kraftwerkes, entsteht der sogenannte „Atommüll“, dieser ist radioaktiv und deswegen schwer zu entsorgen. Er behält seine Strahlung über 200 000 Jahre. Bis jetzt wurden noch keine passenden Orte zur Entsorgung gefunden. Der Müll wird in Lagern abgestellt, viele davon sind nicht gut genug geschützt, wie die Kraftwerke.
Meine Meinung
Ich finde, dass Atomkraftwerke so schnell wie möglich abgebaut werden sollten. Das Geld für die Weiterentwicklung der Kraftwerke sollte in andere Energiegewinnungsmöglichkeiten gesteckt werden.