Frauen im Iran

Ein Blog von Emma Trenkwalder

 


 

 

Egal ob auf Twitter, Instagram oder in den Nachrichten, Jeder hat von den Protesten unzähliger Frauen im Iran mitbekommen. Auch in Österreichs Hauptstadt Wien standen Männer und Frauen den Menschen im Iran bei. Doch fangen wir erstmal am Anfang an.

 Die strenge Kleiderordnung hat in den letzten Monaten einen zunehmenden Aufschrei in der Gesellschaft ausgelöst. Die Auslegung der Verschleierungsordnung hat sich in den letzten Jahrzehnten je nach amtierendem Präsidenten und Stimmung in der Gesellschaft geändert. Nach der Islamischen Revolution von 1979 wurde die Verschleierungspflicht gefordert, von der Regierung, zunächst nicht durchgesetzt. Am Internationalen Frauentag 1979 versammelten sich Zehntausende Frauen freiwillig in Teheran zu dreitägigen feministischen Demonstrationen gegen die Schleierpflicht.

Doch rund zwei Jahre nach der Islamischen Revolution wurden Frauenrechte sukzessive staatlich beschnitten, darunter auch Grundrechte wie Erbschaft, Eheschließung, Scheidung und Reiserecht. Gleichzeitig wurden die Kleidervorschriften strenger und verlangten, dass alle Haare mit einem Hijab (z. B. einem Kopftuch) bedeckt und ein langer Schleier, Tschador oder Mantel über lockerer Oberbekleidung getragen werden mussten. vorgeschriebene Hose. Nur flache Schuhe mit niedrigem Profil waren erlaubt. Es wurde eine ruhige Farbe vorgegeben, vorzugsweise Schwarz. Make-up oder Maniküre waren nicht erlaubt. Beispielsweise trugen Frauen ab 9 Jahren in den 1980er Jahren an allen öffentlichen Orten und ab nach der ersten Klasse in der Schule einen Schleier.

Die Proteste der vergangenen Wochen beziehen sich auch auf das aggressive Vorgehen der „Sittenpolizei” gegenüber Frauen, das sich in den letzten Monaten verstärkt hat. Laut der Menschenrechtsorganisation HRANA befanden sich zwischen dem Frühlingsanfang und Mitte Juli 2022 1.700 Frauen allein in der Provinz Kermanschah aufgrund der nicht korrekten Einhaltung der Hijabpflicht in Polizeigewahrsam.

Im September 2022 begannen im Iran Proteste, nachdem Mahsa Amini in Teheran durch Polizeigewalt getötet worden war. Sie war von der Islamischen Sittenpolizei festgenommen und misshandelt worden, weil ihr vorgeworfen wurde, dass ihr Hijab nicht richtig getragen wurde.

Als Zeichen der Solidarität mit Amini und aus Protest gegen die Frauenrechtslage im Iran verstießen manche Demonstrantinnen bewusst gegen die Kleiderordnung, indem sie ihre Kopftücher abnahmen, diese verbrannten oder sich öffentlich die Haare schnitten.

 

Proteste gegen die Führung der Islamischen Republik und ihre repressiven Kurse wurden zunächst vor allem an iranischen Universitäten laut. Die iranischen Behörden haben daraufhin in vielen Städten Vorträge abgesagt. Viele Proteste fanden auch in den westlichen und nordwestlichen Provinzen des Landes statt (Stand 23.10.2022).

 

Bei den Protesten wurden ebenfalls Demonstrantinnen festgenommen, die dann durch Misshandlungen und Folter in Haft getötet wurden. Laut iranischen Menschenrechtsorganisationen töteten iranische Staatsvertreter im Verlauf der Proteste bis zum 17. Oktober 2022 mindestens 215 Menschen, darunter 27 Kinder. Mit dem Beginn der Proteste wurde das Internet im Iran noch stärker eingeschränkt.

 

Eigene Worte:

Das größte Privileg in meiner Sicht ist die Freiheit. Die Freiheit sich so anzuziehen, wie man will, zu protestieren, ohne in der Angst zu leben man könnte gefoltert werden oder gar versterben. Ich habe unglaublichen Respekt vor den Protestierenden im Iran und vor allem vor den Frauen, die Ihre Sicherheit aufs Spiel setzen, um ein Zeichen zu setzen. Niemand sollte für die Kleider, die er trägt oder nicht trägt umgebracht werden.

 

https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2022/10/frau-leben-freiheit-proteste-iran-geschichte-frauenrechte

https://de.wikipedia.org/wiki/Proteste_im_Iran_seit_September_2022

https://www.bpb.de/themen/naher-mittlerer-osten/iran/40220/die-geschichte-irans-1941-bis-2020/

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