Informatik-Basiswissen für alle?

Ein Schülerbog von Bernhard Bauer.

Wir sind ja bekanntlich in der 4. Industriellen Revolution. Das bedeutet unsere
Wirtschaft und unser Lebensstil ändern sich rasant. Damit ist Digitalisierung,
also das Speichern von Daten in elektrischer Form gemeint. Microsoft Office und
Ähnliches haben bereits einen Platz in der Arbeitswelt eingenommen. Doch ab wann
soll Informatik-Unterricht stattfinden und in welchem Ausmaß?

Laut eines Artikels im Standard vom 9.1.2020 „Mehr Religion als Informatik:
Hochschulen kritisieren IT-Ausbildung an Schulen”, wird Religion im Moment als
wichtigeres Fach als Informatik unterrichtet. Viele sind der Meinung, dass die
Regelung zum Informatik-Unterricht überholt werden sollte, weil diese 1985
festgelegt wurde. In 35 Jahren hat sich in der schnell voranschreitenden
Informatik so einiges verändert. Informatik ist nun omnipräsent, sowohl in der
Arbeits- als auch in der Schulwelt. Das Problem hierbei ist, dass es nicht genug
qualifizierte Lehrpersonen gibt, um die Schüler ab der Unterstufe zu
unterrichten.

Das Ausmaß dieses Unterrichts soll natürlich nicht ins unendliche Reichen. Viele
Schulen unterrichten bereits das Programmieren von HTML, CSS und Javascript in
der Oberstufe. Das ist meiner Meinung nach nicht mehr so nützlich, weil
inzwischen zum Erstellen einer Website Hilfsmittel wie WordPress oder ähnliches
verwendet werden. Auch die Grundkomponenten eines PCs wurden in meiner
Unterstufe durchgenommen.

Es existiert bereits ein Zertifikat namens ECDL der „European Comupter Drivers
License“. Der Test besteht aus neun Teilbereichen. Zu den Wahlbereichen gehören:
Präsentation, Datenbanken anwenden, IT-Security, Online Zusammenarbeit und Image
Editing. Die verpflichtenden Bereiche sind: Computer Grundlagen, Online
Grundlagen, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation. Um das Zertifikat zu
erlangen, muss man 7 Teilbereiche bestehen. 4 Davon sind verpflichtend und 3
sind auszuwählen. Der ECDL umfasst die Grundlagen des Wissens, das in der
Arbeitswelt benötigt wird. Als Informatiker kann man sich danach noch nicht
bezeichnen.

Der Unterricht ist allerdings auch hart umstritten. In dem Buch
Informatik-Didaktik schreibt Steffen Friedrich von einer Personengruppe, die
sich gegen den verpflichtenden Informatikunterricht einsetzt, weil dieser
besonders für Mädchen nicht interessant ist. Weiters muss das Spektrum des
Unterrichts eingegrenzt werden.

Komplexe Algorythmen zu programmieren ist nicht in jedem Job nötig und somit
sollte es auch nicht in der Grundausbildung, die, wie der Name bereits sagt, nur
das behandelt, was grundlegend ist, vorkommen. Dabei stellt sich die Frage, ob
das nötige Wissen über Word, Powerpoint und etc. nicht ohnehin im üblichen
Unterricht behandelt wird. auch in allgemeinbindenden Gegenständen werden
 Referate auf Powerpoint und Handouts in Word verlangt.

Das Angebot an Stellen für InformatikerInnen würde dadurch auch nicht abnehmen,
da der Unterricht nur die grundlegendsten Dinge behandelt. Weiters herrscht
ohnehin ein Fachkräftemangel im Fachbereich Informatik. Der derzeitige Anteil an
weiblichen IT-Absolventen liegt bei 26% laut einer Studie der Bildungsforschung
der Wirtschaft. Durch die frühere Einführung in das Thema, könnte es möglich
sein, dass das Interesse von Schülern und Schülerinnen an der Informatik geweckt
wird. Das würde den Fachkräftemangel abbauen und somit ein weiteres Problem
lösen.Meiner Meinung nach ist es nötig, ein gewisses Grundwissen an Informatik
zu verlangen. Die Arbeitswelt verändert sich und die Informatik wird immer
präsenter. Überall werden Daten digital gespeichert und Sachen dokumentiert. Die
Informatik hat selbst Einzug in das Gesundheitswesen gefunden. Ein gewisses
Grundwissen könnte das Arbeitsleben effizienter gestalten und bessere Lösungen
erzeugen.

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