Ein Gastblog von Schwarz Richard.
Die ersten Planungen für einen bemannten Flug zum Mars entstanden im Vorfeld und
im Verlauf des Apollo-Programms der USA.
Kurz nach der gelungenen Mondlandung von „Apollo 11“ schlug der Raketenforscher
und Vater der Apollo Mission Wernher von Braun, US-Präsident Richard Nixon eine
aus der Apollo-Technik weiterentwickelte Mission vor: Sechs bis sieben Flüge der
umgebauten Mondrakete „Saturn V“ hätten ausgereicht, um das Marsschiff für ein
kleines Team im Erdorbit zu montieren. Nixon, bereits von schwer kalkulierbaren
finanziellen Verpflichtungen in Vietnam geplagt, lehnte ab.
Wernher von Braun beschreibt die technischen Spezifikationen für einen bemannten
Marsflug in seinem Buch „Das Marsprojekt
[http://www.astronautix.com/v/vonbraunmarpedition-1952.html]“, das 1952
veröffentlicht wird.
Trotz seiner Unvollständigkeit wird das Buch bis heute als Impulsgeber und als
das einflussreichste Buch für die Geschichte der bemannten Marsmission gesehen.
In seinem Buch noch ungelöste Probleme sind unter anderem, die Schwierigkeiten
der interplanetaren Navigation
[https://de.wikipedia.org/wiki/Interplanetare_Navigation], Meteoritenschauer und
die Auswirkungen der langen Reise auf den menschlichen Körper. Weitere Aspekte,
deren sich von Braun nicht bewusst war, und angesichts des verfügbaren Wissens
seiner Zeit auch nicht bewusst sein konnte, umfassen die Beschaffenheit der
Marsatmosphäre und die fehlende Dichte der Marsatmosphäre für gleitenden Abstieg
aus dem Orbit, aber auch die Belastung durch kosmische Strahlung
[https://de.wikipedia.org/wiki/Kosmische_Strahlung]. Der Van-Allen-Gürtel
[https://de.wikipedia.org/wiki/Van-Allen-G%C3%BCrtel], der die Erde (und somit
die Astronauten) vor der kosmischen Strahlung schützt, wurde erst später
entdeckt. Letzteres Problem wurde bis heute nicht gelöst.
Nicht nur die führenden Raumfahrt Nationen USA, Russland, Europa sowie China und
Japan haben Ambitionen zum Mars zu fliegen auch Indien und die privaten
Unternehmen SpaceX und Blue Origin haben sich den Mars als Ziel gesetzt. Das
österreichische Weltraum Forum [https://oewf.org/] führte 2018 eine
internationale Mars Simulation in der Dhofar Region im Oman mit dem Namen
AMADEE-18
[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=AMADEE-18&action=edit&redlink=1]
durch.
In einer Rede des US-Präsidenten Barack Obama
[https://de.wikipedia.org/wiki/Barack_Obama] am 16. April 2010 im Kennedy Space
Center [https://de.wikipedia.org/wiki/Kennedy_Space_Center] in Florida sah er
die folgenden Pläne für die US-amerikanische Raumfahrt vor:
* Das Raumschiff Orion sollte zu einer Rettungskapsel entwickelt werden, zudem
plante man ein Nachfolgemodell.
* Bemannte Missionen sollten im Jahre 2025 Menschen hinter die Mondbahn führen
und auf einem Asteroiden landen.
* Menschen gelängen in der Mitte der 2030er-Jahre in eine Umlaufbahn um den
Mars und würden dann zur Erde zurückfliegen.
* Danach würde die bemannte Landung auf dem Mars erfolgen.
Es bleibt abzuwarten wie weit diese Pläne umgesetzt werden und ob sie politisch
überhaupt überleben können! Zukünftig wird es aber notwendig sein, die Kosten
bzw. die Ressourcen aufzuteilen bzw. eine weltweite Raumfahrtbehörde zu gründen,
um solch große Projekte umsetzen zu können. Dabei müssten auch das Weltraumrecht
(zurzeit gilt der am 27. Januar 1967 unterzeichnete Weltraumvertrag der UNO)
sowie ethische Fragen geklärt werden.
Konkrete Projekte für bemannte Marsflüge gibt es vom US-amerikanischen
Unternehmen SpaceX mit dem Raumschiff Starship [https://www.spacex.com/mars]
bereits in den 2020er Jahren. Als Fernziel streben auch die US-amerikanische
Weltraumbehörde NASA [https://de.wikipedia.org/wiki/NASA] (Raumschiff Orion
[https://de.wikipedia.org/wiki/Orion_(Raumschiff)] oder Deep Space Transport
[https://de.wikipedia.org/wiki/Deep_Space_Transport]–DST
[https://www.nasa.gov/feature/deep-space-gateway-to-open-opportunities-for-distant-destinations]
) und die russische Raumfahrtagentur Roskosmos
[https://de.wikipedia.org/wiki/Roskosmos] Marsexpeditionen an. Das von Dr. Georg
Bechtold vorgeschlagene „Mars Paternoster
[https://geo-vibe.de/?Mars-Paternoster___Hohmann-_und_Paternoster-Bahn]“ Prinzip
ist ein wesentlich kostengünstigeres Transportkonzept zum und vom Mars, das
gleichzeitig wesentlich kürzere Missionsdauern erlaubt. Ein wichtiger Schritt
zur internationalen Zusammenarbeit ist mit der Gründung der International Space
Exploration Coordination Group
[https://www.dlr.de/dlr/Portaldata/1/Resources/documents/2013/ISECG_Roadmap_2013.pdf]
(ISECG) gelungen. Diese Gruppe wird von zwölf verschiedenen Raumfahrtbehörden
unterstützt um den Plan einer bemannten Raumfahrt zu einem Asteroiden zum Mond
und zum Mars umzusetzen.
Es gibt eine US-amerikanische [https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Staaten]
Fernseh-Dokumentations [https://de.wikipedia.org/wiki/Dokumentation]-Reihe „Mars
[https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_(Fernsehserie)]“, die sich genau mit diesem
Thema beschäftigt und die ich sehr empfehlen kann. Auch wenn es teilweise auch
eine gute Gelegenheit für Ellen Musk war Werbung für SpaceX zu machen.
Geometrische Veranschaulichung der Trajektorien für das Paternoster Prinzip
Darstellung der einzelnen Schritte der Deep Space Mission.Fahrplan der
International Space Exploration Coordination Group
[https://www.dlr.de/dlr/Portaldata/1/Resources/documents/2013/ISECG_Roadmap_2013.pdf]
zum Mars.Doc.Manchu [http://manchu-sf.blogspot.fr/2015/12/habitat-martien.html]
/APM